Historische Unterrichtsstunde im Schulmuseum Leipzig

Im Dezember hatten die beiden vierten Klassen der Grundschule Beucha eine Schulstunde der besonderen Art – und zwar eine nachgespielte Schulstunde zur Zeit des Deutschen Kaisers im Jahre 1900. Die Schulstunde wurde im historischen Klassenzimmer des Schulmuseums nachgespielt. Natürlich waren die Kinder der damaligen Zeit entsprechend gekleidet. Die Jungen trugen Matrosenkragen, die Mädchen Schleifen im Haar und Schürzen. Die Kinder durften mit Griffel und Schiefertafel altdeutsche Buchstaben lernen und schreiben. Jedes Kind bekam einen altdeutschen Namen. Sie konnten nachempfinden, wie streng vor über 100 Jahren der Schulalltag war. Bescheidenes Melden, still und gerade mit gefalteten Händen sitzen, nach vorne schauen, nur sprechen, wenn man dazu aufgefordert wurde, dabei aufstehen, in ganzen Sätzen zu sprechen, Höflichkeit und Gehorsam waren nur einige der für die Kinder ungewohnten Regeln. Dazu kamen Gymnastikübungen und Beten vor und nach der Schulstunde. Natürlich saßen die Jungen und Mädchen getrennt nach Geschlechtern. Weiterhin erfuhren die Kinder interessantes über die früheren Schulfächer, die Strafen und den quasi vorbestimmten Lebensweg der Knaben (Armee) und Mädchen (Kinder, Küche, Kirche). Nach der Schulstunde waren alle doch wieder froh, in den aktuellen Schulalltag zu wechseln – auch wenn ein paar Dinge wie die vorhandene Ruhe während der historischen Unterrichtsstunde von vielen Kindern positiv aufgenommen wurde.